Der einfachste Weg ist, die aktuelle Version von http://framework.zend.com/download/latest zu beziehen. Während ich das hier schreibe, ist die letzte Version 1.9.1. Sie müssen das heruntergeladene Archiv in ein Arbeitsverzeichnis wie den Desktop Ihres Betriebssystems entpacken. Wir werden uns die Stuktur der heruntergeladenen Dateien in Kürze ansehen.

Wenn Sie die Dateien des Frameworks heruntergeladen haben, nehmen Sie sich die Zeit, sich ein wenig zu orientieren. Wie im letzten Kapitel besprochen besteht das Zend Framework aus vier Sammlungen nützlicher Klassen: Standard, Standard Incubator, Extras und Extras Incubator. Am wichtigsten ist Standard - das ist die Hauptsammlung, die Sie hauptsächlich verwenden werden. Das verkompliziert die Sache etwas, denn der größte Teil der Vorbereitungen beim Aufsetzen einer neuen Aufwendung besteht darin festzustellen, was Sie zu Ihrem PHP-Include-Path hinzufügen müssen, ob Sie vorhaben, eine php.ini-Konfigurationsdatei zu bearbeiten oder den Pfad über set_include_path() zu setzen. Ausgehend vom übergeordneten Zend-Framework-Verzeichnis, das Sie extrahiert haben, finden Sie die vier Sammlungen in diesen Verzeichnissen:

Standard: /library
Standard Incubator: /incubator/library
Extras: /extras/library
Extras Incubator: /extras/incubator/library

Innerhalb jedes dieser Verzeichnisse finden Sie entweder ein Verzeichnis Zend oder ZendX. Das Postfix "X" kennzeichnet zusätzliche Komponenten, die mit ausgeliefert werden, für die Zend aber keinen offiziellen Support anbietet (der fehlende Support heißt aber nicht, dass sie unnütz sind!). Die obigen Pfade (die vollständigen Pfade, ausgehend von Ihrem Root-Verzeichnis oder Laufwerkbuchstaben) müssen Sie schließlich im include_path von PHP hinzufügen. Wenn ich beispielsweise die Dateien des Frameworks in /usr/share/php/zf kopiert habe, dann wäre der vollständige Pfad, den ich zu meinem include_path hinzufüge, für den Extras Incubator /usr/share/php/zf/extras/incubator/library. Mit dieser Hilfe sollten Sie nun Ihre php.ini anpassen können (keine schlechte Idee) und ich werde Ihnen in späteren Kapiteln zeigen, wie Sie den include_path für Zend-Framework-Anwendungen setzen können, wenn Sie php.ini nicht modifizieren wollen.

Kopieren Sie nun die Dateien des Frameworks an einen fixen Ort. Ich verwende unter Ubuntu /usr/share/php/zf, aber auch jede andere Stelle wird funktionieren. Vergessen Sie nur nicht, wo Sie die Dateien abgelegt haben!

Wenn Sie lieber auf dem letzten Stand des aktiven Entwicklungszweigs (trunk) bleiben oder direkt Aktualisierungen für den Zweig der zuletzt veröffentlichten Version beziehen möchten, können Sie auch ein "checkout" des Frameworks aus dem Subversion-Repository unter http://framework.zend.com/svn/framework/ vornehmen. Subversion ist ein Versionsverwaltungssystem, das Entwickler verwenden, um den Quelltext zentral und online zu verwalten. Somit können viele Entwickler am gleichen Code arbeiten, ohne ständig Notizen austauschen oder abwechselnd arbeiten zu müssen.

Ich würde vorschlagen, ein dauerhaftes Verzeichnis wie /usr/share/php/zf zu erstellen und ein Checkout des Repositories in das Verzeichnis vorzunehmen. Das einzige Problem mit Subversion ist, dass Sie eine Menge (mit einer Menge meine ich eine überwältigende, abwegige Anzahl) von Dateien erhalten, wenn Sie alle Branches und Tags miteinbeziehen. Wollen Sie nur die benötigten Dateien von Subversion beziehen, müssen Sie vier seperate Checkouts vornehmen, um nur die Updates der Hauptversionen der vier Hauptsammlungen zu erhalten. Die URLs lauten:

Standard: http://framework.zend.com/svn/framework/standard/trunk/library/
Standard Incubator: http://framework.zend.com/svn/framework/standard/incubator/library/
Extras: http://framework.zend.com/svn/framework/extras/trunk/library/
Extras Incubator: http://framework.zend.com/svn/framework/extras/incubator/library/

Falls die Verwendung des trunks nicht Ihr Ding ist, können Sie stattdessen den relevanten Release-Zweig für jede Sammlung verwenden.

Der einfachste Weg, das zu bewerkstelligen ist, wie üblich das übergeordnete Verzeichnis zu erstellen, zum Beispiel unter /usr/share/php/zf, und innerhalb dieses Verzeichnis den Befehl für ein SVN-Checkout auszuführen, wobei Sie vier andere Verzeichnisnamen entsprechend den Sammlungsnamen angeben, in etwa standard, standard_incubator, extras, extras_incubator.

Wenn Sie eine Aktualisierung hin zum neuesten Entwicklungscode vornehmen möchten, müssen Sie nur ein Subversion-Update für jedes dieser vier Verzeichnisse vornehmen.

Es gibt eine dritte Möglichkeit: holen Sie sich das Framework vom Update-Server Ihrer Linux-Distribution unter Verwendung von apt-get oder aptitude (falls Sie eine auf Debian basierende Distribution verwenden). Ich rate Ihnen jedoch sehr davon ab, denn Sie erhalten möglicherweise eine Version des Frameworks, die Monate hinter der aktuellen Version zurückliegt. Damit gehen Sie ein grenzwertiges Risiko ein, falls Sie dann eine Version mit einem großen Sicherheitsproblem verwenden (was passieren kann). Unter Ubuntu würden Sie einfach einen Befehl ähnlich wie diesen ausführen:

sudo aptitude install zendframework

Falls Sie sicher sind, dass der Update-Server Ihrer Distribution die neueste Version anbietet, dann überlegen Sie sich diese Methode einzusetzen. Als dieses Kapitel geschrieben wurde, schien das allerdings nicht der Fall zu sein.

Ich werde nicht näher darauf eingehen, da dies auf der Website des Zend Frameworke momentan nicht funktioniert. Zukünftig könnten Sie so aber auch ohne Subversion den aktuellsten "Nightly Build" beziehen.