Viele meiner Leser wissen, dass die Magento-Gründern in den Jahren nach der eBay-Übernahme Magento Inc. verlassen haben. Einer von ihnen, Yoav Kutner, und seine Firma Oro Inc. haben nun OroCommerce angekündigt, eine speziell auf B2B zugeschnittene E-Commerce-Plattform.
Auf der offiziellen Website findet sich noch kein Download der Software, jedoch die Möglichkeit seine E-Mail-Adresse einzutragen um einer der ersten zu sein, der mit neuen Informationen versorgt wird. Auf ebenjener Seite sieht man, dass neben Yoav weitere Urgesteine von Magento an Bord sind, unter anderem Magento-Gründer Roy Rubin als Advisor (auch in eigenen Worten) sowie Ex-Magento-Leute der ersten Stunde wie Jary Carter und Dima Soroka.
Hört man sich im Twitterversum um, dann merkt man:
- die Magento-Community freut sich, dass die altbekannten Gesichter wieder im Geschäft sind.
- das Interesse an einer speziell auf B2B optimierten Software ist groß.
Beides ist nicht weiter verwunderlich:
- B2B ist gerade im E-Commerce ein Markt mit großem Potential und Wachstum.
- E-Commerce-Experten warten schon länger auf generelle E-Eommerce-Frameworks oder hochspezialisierte Nischensoftware. In zweitere Kerbe schlägt Oro mit OroCommerce. Allgemein kann man diesen Trend in letzter Zeit feststellen.
- Magento-Entwickler haben eine gewisse Ahnung was sie technisch erwartet, weil viele ehemalige Magento-Entwickler und mit Yoav das technische Mastermind hinter Magento mit dabei sind.
Was bedeutet das für Magento-Entwickler/-Anwender / die Community?
Es bedeutet in erster Linie dass es ein weiteres spannendes Open-Source-Angebot gibt, welches man bei neuen Projekten in Betracht ziehen kann. Die Beteiligten sind bereits seit einiger Zeit nicht mehr für Magento tätig; daher büßt Magento nichts von seiner „Manpower“ ein.
In zweiter Hinsicht natürlich aber entsteht für Magento und andere wie Shopware oder OXID, eventuell aber auch Hybris oder Intershop (die genaue Ausrichtung wird sich erst noch zeigen) ein neuer Konkurrent im B2B-Bereich. Das ist durchaus spannend, weil gerade das Open-Source-Gespann den Fokus doch eher auf B2C legt und diese Systeme erst durch Erweiterungen zu B2B-Tools werden.
Wie immer sollte man das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe wählen. Insofern halte ich es durchaus für möglich, dass Integratoren ihren Kompetenz-Mix um OroCommerce erweitern. Oder ohne Marketing-Sprech: wenn OroCommerce gut wird, macht es durchaus Sinn für B2C-Projekte auf eines der bisherigen Systeme und für B2B-Projekte auf OroCommerce zu setzen.
Inzwischen gibt es bereits einige weitere Stimmen zum Thema: